Diplomarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,3, Fachhochschule Düsseldorf, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit den Anschlägen des 11. September 2001 ist der Islam in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt. Sich permanent wiederholende negative Schlagzeilen über Terrorismus und Menschenrechtsverletzungen, wie Ehrenmorde, Zwangsehen und Verschleierung, dominieren die westliche Medienberichterstattung. Dem unkritischen Nachrichtenkonsumenten erscheint die muslimische Frau schnell als unterdrücktes und hilfsbedürftiges Wesen, während der muslimische Mann als fanatisch und furchteinflößend gilt. Das Geschlechterverhältnis von Mann und Frau steht im Fokus unserer Medien, wobei es aus dem Blickwinkel eines westlichen Emanzipationsverständnisses betrachtet wird. Infolge von Pauschalisierungen erscheinen islamische Länder als rückständig und unzivilisiert und Islam und Emanzipation als per se unvereinbar. Dass es aber gerade in islamischen Ländern starke Frauenrechtsbewegungen gibt und die Frauen dort auf religiöser, sozialer und politischer Ebene für ihre Gleichberechtigung kämpfen, ist hierzulande nur wenig bekannt. Dabei sind die Ziele der Feministinnen im Islam denen der westlichen Feministinnen nicht unähnlich. Es geht darum, geschlechtsspezifischen Diskriminierungen entgegenzuwirken und die eigenen Rechte zu verteidigen. Unterschiede zur hiesigen Frauenbewegung gibt es nur in der Wahl der Mittel. Um den Missbrauch des Islams zu verdeutlichen, begegnet der hier dargestellte Teil der Frauen religiös begründeten Repressionen mit einer weiblichen Koranauslegung. In Ländern, in denen die Religion tief verwurzelt und für die Menschen von großer Bedeutung ist, hat diese Methode mehr Erfolg, als sich auf säkulare, westliche Menschenrechts-abkommen zu berufen. Denn bei Teilen der islamischen Welt stellen diese imperialistische, neokoloniale Konzepte dar, die als antiislamisch gelten und auf Grund dessen den Kampf um Gleichberechtigung zusätzlich erschweren... Im weiteren Verlauf der Diplomarbeit werden die Bemühungen der Frauen auf sozial-gesellschaftlicher Ebene dargestellt. Denn das Ziel ist auch die Beseitigung frauenfeindlicher Traditionen und der patriarchal bzw. hierarchisch strukturierten Klassengesellschaft... Im letzten Teil der Diplomarbeit gebe ich einen Einblick in die Handlungsfelder, die durch die Unterdrückung durch despotische staatliche Herrscher entstehen. In der heutigen Zeit kämpfen die Frauen zusätzlich gegen die negativen Folgen der Kolonisierung und die neokoloniale Ausbeutung durch westliche Industrieländer...