Diplomarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich BWL - Controlling, Note: 1,0, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Sprache: Deutsch, Abstract: Der über die letzten Dekaden stetig gewachsene Druck auf Unternehmen, sich mehr und mehr an die Forderungen des Kapitalmarktes anzupassen, führte zu ei-ner immer stärkeren Ausrichtung unternehmerischen Handelns an dem Sharehol-der Value. Die Shareholder Value-Orientierung, also die kontinuierliche Steigerung des Unternehmenswertes im Sinne der Eigentümer, wird bereits seit langem in der Literatur und Presse kontrovers diskutiert. Wertorientierung wurde bereits in den 1980er Jahren u.a. von Alfred Rappaport propagiert, dessen Shareholder Value-Ansatz (SHV-Ansatz) die Wertmaximierung der Investition der Eigenkapitalgeber als oberste Maxime der Unternehmung darstellt. Die Leitidee der wertorientierten Unternehmensführung findet prakti-sche Umsetzung in verschiedenen Konzepten. Zu den bekanntesten gehören das erwähnte Shareholder Value-Konzept von Rappaport, das Konzept des Economic Value Added (EVA®), der Discounted Cash Flow (DCF)-Ansatz sowie das Cash Flow Return on Investment-Schema und der Cash Value Added (CVA®). Viele Unternehmen haben die Steigerung des Shareholder Value zu ihren zentralen Grundsätzen erklärt, u.a. Daimler, Henkel und Siemens. Die Notwendigkeit der Wertorientierung für die Unternehmenssteuerung gilt heutzutage per se als unstrittig, allerdings werden die Methoden zur Realisierung selbiger in Theorie und Praxis zunehmend kritisch hinterfragt. Aufgrund der massiven Kritik an Konzepten wie dem EVA und dem CVA® entwickelte Louis Velthuis die Kennzahl Earnings less Riskfree Interest Charge (ERIC®), mit dem dazugehörigen ERIC®-Management- und Incentive-Konzept. Propagiert wird die Kennzahl von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG. Von den Schöpfern des ERIC-Konzepts werden die ERIC im Vergleich zu herkömmli-chen Wertbeitragskonzepten als überlegen gesehen. Ziel dieser Arbeit ist es, die Informations- und Verhaltenssteuerungsfunktion des ERIC-Konzepts für die wertorientierte Unternehmensführung aus Sicht eines Un-ternehmens zu untersuchen. Besonderer Fokus wird dabei auf einen Vergleich mit dem EVA-Konzept gelegt. Zur Durchführung der Analyse wird ein fiktives Un-ternehmensmodell kreiert, welches möglichst realitätsnah ausgestaltet ist, gleich-zeitig aber nur die für den ERIC-EVA-Vergleich relevanten Sachverhalte vertieft. Schwerpunkt der Unternehmensbetrachtung ist die wertorientierte Performance-planung, -kontrolle und -analyse.