Bachelorarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Neuere Geschichte, Note: 2,7, Universität Erfurt (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Demographie im 19. und 20. Jh,, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Prognosen für die Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes sprechen eine deutliche Sprache. Durch den demographischen Wandel wird die deutsche Bevölkerung deutlich altern und das Erwerbspersonenpotenzial sinken. Es werden Probleme in Form von Arbeitskräfte- beziehungsweise Fachkräftemangel entstehen. Aber seit wann gibt es diese Erkenntnisse? Bereits seit den 1970er Jahren werden Demographie und die Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung in der Wissenschaft untersucht. Schon zur Zeit der ,Wende' gibt es Berechnungen speziell über die Entwicklung des Arbeitsmarktes und dazu erarbeitete Lösungsansätze. Jedoch scheint diesem Thema erst seit dem 21. Jahrhundert von Seiten der Politik aktiv, durch Maßnahmen und Initiativen, begegnet worden zu sein. Deshalb setzt sich diese Arbeit zum Ziel, die Gründe dafür zu destillieren. Dabei soll das Augenmerk unter anderem auf die Wertung und die Meinung von im Bundestag vertretenen Parteien gelegt werden. Am Ende der Arbeit sollen dann mögliche Gründe für die Verzögerung von Problemerkennung und Problembehandlung ersichtlich werden. Vielleicht gelingt es auch, einige Ansätze zu geben, wie sich dieses Problem der langen Wartezeiten beheben lässt.Um einen Einblick in die Problematik zu erhalten, ist es wichtig, die Prognosen über die Entwicklung des Arbeitskräftepotenzials vorzustellen. Hierzu sollen die Ergebnisse von Untersuchungen der Zeit um 1990 und 2000 genutzt werden, sowie eine aktuelle Schätzung. Die erste Vorausberechnung stammt von Bernd Hof aus dem Jahr 1990. Er prognostiziert bei verschiedenen Wanderungsannahmen einen Rückgang des Arbeitskräfteangebots von 1990 bis 2010 um ca. 2,16 Millionen Erwerbstätige. Im Schlussbericht der Enquête-Kommission ,Demographischer Wandel' von 2002 ist ebenfalls ein Rückgang zu verzeichnen. Dieser fällt jedoch weitaus schwerwiegender aus: 2050 sollen im Gegensatz zu 1998 9 bis 13 Millionen weniger Arbeitskräfte zur Verfügung, die auch noch eine nach oben verschobene Altersstruktur aufweisen. Eine aktuelle Berechnung des IAB von 2011 zeigt sogar eine Tendenz in noch höherem Ausmaß. Das Institut hat die Entwicklung des Erwerbspersonenpotenzials nach drei Szenarien untersucht. Dieses Ergebnis zeigt einen Arbeitskräfteschwund zwischen 12 und 18 Millionen vom Jahr 2008 bis 2050. Das zeigt, dass die Problematik nicht neu ist, wie oben schon angedeutet, sondern dass sie schon zu Beginn der 1990er Jahre erkannt wurde.