Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Fachbereich Erziehungswissenschaft), Veranstaltung: Bildung in der Entwicklungsarbeit, 5 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit handelt von dem Menschenbild und dem daraus entstandenen pädagogischen Ansatz des Pädagogen Paulo Freire. Da Freires Menschenbild stark durch sein Leben und die Landbevölkerung Brasiliens in den frühen sechziger Jahren geprägt ist, besteht der erste Teil aus einem Überblick über Freires Leben und Werk sowie die politische Situation in Brasilien in den frühen sechziger Jahren. Im Anschluss folgt eine Zusammenfassung seines pädagogischen Ansatzes. Dem wird eine traditionelle Methode, von Freire als Bankiers-Konzept bezeichnet, gegenübergestellt.Paulo Freire wurde in Recife, Brasilien, am 19. Februar 1921 als Kind einer Mittelschichtfamilie geboren. Sein Vater war Militärpolizist. Während der Weltwirtschaftskrise erfuhr Freire am eigenen Leib, was Armut und Hunger bedeuten. So geprägt, beschloss er, sein Leben dem Kampf gegen die Armut zu widmen. Er studierte nach dem Abitur zunächst Jura an der Bundesuniversität von Paranambuco und schloss das Studium mit dem Lizentiat ab. Da er jedoch das Gefühl hatte, als Jurist auf der falschen Seite - nämlich auf der der Reichen und Privilegierten zu stehen - änderte er seinen Weg. Er studierte Pädagogik, wurde zunächst Lehrer und dann Professor.1959 wurde er an der Universität Recife promoviert. In seiner Dissertation beschäftigte er sich mit dem Unterricht für Erwachsenen und Analphabeten. Er sah große Fehler im Bildungssystem. 1964 hatten ungefähr 4 Millionen Kinder im schulfähigen Alter keine Schule. Es gab 16 Millionen Analphabeten im Alter von vierzehn Jahren oder darüber. Diese alarmierenden Defizite behinderten die Entwicklung des Landes und standen der Ausbildung einer demokratischen Mentalität entgegen. 1962, unter der Regierung des Präsidenten Joao Goulart, der seine Arbeit unterstützte, beginnt Freire offiziell im Nordosten des Landes mit der Alphabetisierung. 1963 und 1964 arbeiteten Alphabetisierungsgruppen Freires in ganz Brasilien. Nach dem Militärputsch im April 1964 wurde er verhaftet. Freire musste 75 Tage ins Gefängnis und verließ anschließend das Land. Er lebte 16 Jahre im Exil - in Chile, in den USA und in der Schweiz. In Chile arbeitete er 4 Jahre als Beauftragter der UNESCO. Obwohl er seine Aufgabe in der Arbeit in Lateinamerika sah und befürchtete, seine kulturellen Wurzeln zu verlieren, ging er 1969, ermutigt von seiner Frau Elza, nach Cambridge, USA.