Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich VWL - Internationale Wirtschaftsbeziehungen, Note: 1,3, Technische Universität Darmstadt (Institut für Volkswirtschaftslehre), Veranstaltung: Seminar Eine Agenda für die WTO Millenniums Runde, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine kurze Einführung in die Geschichte des WelthandelsIm historischen Rückblick zeigt sich, dass der freie Handel zwischen denVölkern eine relativ junge Idee ist. Noch im Merkantilismus des 16. bis 18.Jahrhunderts herrschte die Idee des Protektionismus. Man nahm an, dass imzwischenstaatlichen Güteraustausch das eigene Land auf Kosten derHandelspartner gewinnen könne und verhängte so Einfuhrverbote und -zölle,versuchte aber die eigenen Exporte von gewerblichen Gütern durchExportförderungsmaßnahmen zu unterstützen. Die heutigen Spuren dieserPolitik sind Schutzzölle und systematische Unterbewertungen vonWährungen.Dem Merkantilismus folgte die Idee des Liberalismus und damit die Ideen desfreien Handels. Als Begründer der Freihandelstheorie gilt Adam Smith (1723-1790). In seinem Werk Ursachen des Nationalreichtums trennt Smitherstmals in der Geschichte der Wirtschaftswissenschaft die politischeÖkonomie von der Politikwissenschaft, Ethik und Rechtswissenschaft ab. DieUrsache des Nationalreichtums liegt für ihn in einer liberalenWirtschaftslehre, die staatliche Nichteinmischung (Laisser-faire), freienWettbewerb und Freihandel vorsieht. Seine Theorien wurden unter anderemvon David Ricardo aufgegriffen und weiterentwickelt.Das Theorem der komparativen Kosten von David RicardoDavid Ricardo (1772-1823), in früheren Jahren erfolgreich an der Börse tätig,war Autor des Buches On the principles of political economy and taxation,das 1817 in Großbritannien erschien. Ein zentraler Punkt seiner Lehre wardas von ihm entwickelte Theorem der komparativen Kosten, das er aufProduktivitätsunterschiede zurückführte. Die zentrale Aussage war, dassjedes Land im Welthandel das Gut produzieren solle, das es am relativgünstigsten herstellen kann, und dass sich so der gesamte Wohlstand derbeteiligten Nationen erhöhen würde, auch wenn eine der Nationen allesbilliger produzieren könne als die anderen. Ziel war eine internationaleArbeitsteilung. Er setzte in seiner Theorie voraus, dass es sich um zweiLänder handelt, die zwei Güter herstellen, es vollkommene Konkurrenz undVollbeschäftigung gibt und die Preise für Produkte sich über dieArbeitsmengen bestimmen (Arbeitswertlehre). In einem Beispiel betrachteteer den Handel zwischen England und Portugal, als Waren wurden Textilienund Wein herangeführt. [...]