Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Gattungen, Note: 1,0, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Sprache im Wahlkampf, 0 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: [...]Die Satire liegt der Komik sehr nahe, enthält Elemente des Komischen bzw. die Komik wird der Satire als übergeordnete Kategorie zugeordnet. Ein gesellschaftlicher und/oder historischer Kontext, sowie der Erkenntnisgrad des Schriftstellers (wie auch des Publikums), gegebene Zustände zu erkennen, um sie in satirischer Weise anzugreifen (bzw. den Angriff zu werten) gelten als Rahmenbedingungen der Satire. Wirklichkeitselemente wie Gestus, Raum, Zeit, Maß- und Machtverhältnisse spielen bei der Rezeption natürlich ebenso eine wichtige Rolle. Hierbei ist allerdings größere Aufmerksamkeit an den Tag zu legen als bei anderer Literatur: Die Satire besitzt immer eine Überredungsfunktion, dass heißt sie verfolgt immer ein selbst gestecktes Ziel und versucht den Leser in ihren Bann und damit auch Angriff zu ziehen. Eine Satire zum bloßen Unterhalten der Leser gibt es nicht. Es sind subjektive Faktoren des Autors und damit auch seine (einseitige?) Darstellung, die meinungsprägend sind. Der Leser kann die Realitätserfahrung und Realitätsdurchdringung des Autors erkennen, aber nicht die Realität selbst. Die Gefahr besteht, dass beides leicht verwechselt wird bzw. kritisches Hinterfragen wegfällt. Nun kann man hier selbstverständlich nicht generalisieren, aber es wird in den nächsten Kapiteln näher darauf einzugehen sein. Gefallene Schlagwörter wie Ästhetik, Realität, Aggression, Norm oder Komik, die bisher selbstverständlich genutzt wurden, müssen unbedingt noch abgegrenzt und mit der Satire genauer in Verbindung gesetzt werden, damit wir hoffentlich in der Lage sind, uns ein wissenschaftlicheres Bild, losgelöster von unseren Empfindungen als Rezipienten, zu bilden. Es sei unterstrichen, dass die nachfolgenden Auseinandersetzungen nur thesenhaft sein können, denn innerhalb meiner Nachforschungen wandelte sich mein Bild von dem stiefmütterlich behandelten Stück Literatur zu dem heiß diskutierten Streitobjekt. Ich war überrascht, wie schwer Germanisten schon die Definition fällt und wieviele Aspekte die Satire hat. Daher stellt diese Arbeit keinen Anspruch auf einen festen Standpunkt oder vermittelt eine Art Dogma wie oder was die Satire ist bzw. sie gesehen werden soll. Vielmehr ist es ein Diskussionsansatz. Ziel war es, die Satire genauer abzustecken, diverse Sichtweisen, Funktion und Kontexte näher zu beleuchten, um sie dann anschließend mit dem Wahlkampf in Verbindung setzen zu können.