Manon Lescaut von Turdej
Roman
Ein sowjetischer Spitalzug auf dem Weg von einer Front zu anderen. Darin ein Petersburger Intellektueller: Gepeinigt von Herzanfällen und Todesangst, liest er den Werther (auf deutsch). Aber in die Lektüre drängt sich die Geschäftigkeit der Militärärzte, Apotheker, Krankenschwestern um ihn herum. Es ist eine seltsame Gemeinschaft, hervorgebracht zwar vom Krieg, doch bestimmt von ganz alltäglichen Sorgen und kleinen Freuden:Wir fuhren schon so lange, daß wir nach und nach die Vorstellung von der Zeit verloren hatten ... Niemand wußte, wohin wir geschickt wurden. Wir fuhren von Station zu Station, als hätten wir uns verlaufen. Man hatte uns woh…
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Produktdetails
Weitere Autoren: Martynova, Olga (Komment.) / Jurjew, Daniel (Übers.)
- ISBN: 978-3-938803-48-6
- EAN: 9783938803486
- Produktnummer: 13111841
- Verlag: Weidle Verlag GmbH
- Sprache: Deutsch
- Erscheinungsjahr: 2012
- Seitenangabe: 124 S.
- Masse: H20.8 cm x B13.1 cm x D1.2 cm 168 g
- Gewicht: 168
Über den Autor
Wsewolod Petrow (1912 - 1978) entstammte einer Petersburger Adelsfamilie, er war Kunsthistoriker und arbeitete vor dem Zweiten Weltkrieg am Russischen Museum.Nach dem Krieg, als Offizier in der Roten Armee demobilisiert, hat er sich wieder seiner wissenschaftlichen Arbeit gewidmet und Standardwerke zur russischen Kunst veröffentlicht.'Wir kennen von Petrow viele Bücher zur Kunstgeschichte (die auch in viele Sprachen übersetzt worden sind), aber nur wenige Texte, die zur 'schöngeistigen Literatur' zählen dürfen. Eigentlich wäre, abgesehen von ein paar philosophischen Miniaturen, allein unsere Erzählung als solche zu bezeichnen. Dafür aber ist dieser Text einer der schönsten Prosatexte der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Diese Erzählung, die erst 2006 veröffentlicht wurde, war nicht in einem Geheimfach verborgen worden: Jedes Jahr an seinem Geburtstag, zu dem viele Dutzend Gäste kamen, die ganze kulturelle Elite Leningrads, begann die Feier damit, daß der Gastgeber Auszüge aus seiner Manon vorlas. Er verheimlichte sein Meisterwerk nicht, er reichte es nur nicht zur Publikation in sowjetischen Zeitschriften und Verlagen ein - wer weiß warum: Weil er das für sinnlos hielt? Aus Ekel vor den Barbaren in den damaligen Redaktionen? Aus der klaren Einsicht heraus, daß diese kleine Erzählung Inhalte transportiert, die mit der Sowjetliteratur nicht kompatibel sind - stilistisch, philosophisch und auch politisch?' Oleg Jurjew
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