Carl Spitteler
Neue Schweizer Standpunkte
Im Dialog mit Carl Spitteler
Buch
Ohne Zweifel wäre es nun für uns Neutrale das einzig Richtige, nach allen Seiten hin die nämliche Distanz zu halten, schreibt Carl Spitteler 1914 in seiner Rede Unser Schweizer Standpunkt. Doch was heißt das schon: die nämliche Distanz. Soll man sich also nicht einmischen? Oder bietet gerade die Neutralität eine Chance, sich zu engagieren? Aktiv zu werden? Spitteler verfasste seine Rede kurz nach Beginn des Ersten Weltkriegs, inmitten des Klangs der Kriegstrompete und militärischer Kommandorufe. Solche Klänge sind auch heute noch zu vernehmen, hundert Jahre nachdem der Dichter mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet worden ist; wenn auch u…
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Beschreibung
Ohne Zweifel wäre es nun für uns Neutrale das einzig Richtige, nach allen Seiten hin die nämliche Distanz zu halten, schreibt Carl Spitteler 1914 in seiner Rede Unser Schweizer Standpunkt. Doch was heißt das schon: die nämliche Distanz. Soll man sich also nicht einmischen? Oder bietet gerade die Neutralität eine Chance, sich zu engagieren? Aktiv zu werden? Spitteler verfasste seine Rede kurz nach Beginn des Ersten Weltkriegs, inmitten des Klangs der Kriegstrompete und militärischer Kommandorufe. Solche Klänge sind auch heute noch zu vernehmen, hundert Jahre nachdem der Dichter mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet worden ist; wenn auch ungleich diffuser und komplexer. Acht bekannte Schweizer Autorinnen und Autoren reflektieren hier Spittelers Rede aus heutiger Perspektive und entwickeln dabei ihre jeweils eigenen, neuen Standpunkte: Wie steht es heute um den Wert der Neutralität, um das Verhältnis der Schweiz zu ihren europäischen Nachbarn? Was bedeuten Engagement und Enthaltung in Zeiten humanitärer Katastrophen und weltweiter Migration? Haben Nationen noch Sinn? Grenzen? Und wie steht es derweil um den Zusammenhalt im eigenen Land, um die Überwindung der Sprachgrenzen, die Spitteler doch so sehr am Herzen lag?
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Produktdetails
Weitere Autoren: Luscher, Camille (Hrsg.) / Elmiger, Dorothee (Beitr.) / Kramer, Pascale (Beitr.) / Lovey, Catherine (Beitr.) / Muschg, Adolf (Beitr.) / Pusterla, Fabio (Beitr.) / Roulet de, Daniel (Beitr.) / Schwitter, Monique (Beitr.) / Soldini, Tommaso (Beitr.)
- ISBN: 978-3-85869-821-6
- EAN: 9783858698216
- Produktnummer: 29399288
- Verlag: Rotpunktverlag
- Sprache: Deutsch
- Erscheinungsjahr: 2019
- Seitenangabe: 140 S.
- Masse: H19.4 cm x B11.8 cm x D1.4 cm 159 g
- Gewicht: 159
Über den Autor
Camille Luscher, 1987 in Genf geboren, ist freie Literaturvermittlerin und -übersetzerin vom Deutschen ins Französische (Arno Camenisch, Max Frisch, Eleonore Frey, u.a.). Als Mitarbeiterin des Centre de traduction littéraire in Lausanne, Vorstandsmitglied des Verbands Autorinnen und Autoren der Schweiz und Vorsitzende der Bieler Gespräche engagiert sie sich für ein besseres Verständnis zwischen den Landesteilen und über die Sprachgrenzen hinweg.Dorothee Elmiger, 1985 in Wetzikon geboren, besuchte das Schweizerische Literaturinstitut in Biel und studierte danach Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaft in Berlin und Luzern. Ihr zweiter Roman, Schlafgänger (DuMont), der von Grenzen aller Art handelt, war 2014 für den Schweizer Buchpreis nominiert und wurde mit einem Schweizer Literaturpreis ausgezeichnet.Pascale Kramer, 1961 in Genf geboren, wuchs in Lausanne auf, verbrachte dann einige Jahre in Zürich und ging 1987 nach Paris, wo sie heute als freie Schriftstellerin und Texterin für verschiedene NGO lebt. Sie ist Mitglied der Programmkommission des Filmfestivals Enfances dans le monde und des Salon africain du Livre in Genf. 2017 erhielt sie den Schweizer Grand Prix Literatur. Zuletzt erschienen: Autopsie des Vaters (Rotpunkverlag).Catherine Lovey, 1967 im Wallis geboren, schreibt Romane, Theaterstücke und Kolumnen. Die Wirtschaftsjournalistin studierte Internationale Beziehungen und Kriminologie. Sie interessiert sich für lateinische und slawische Sprachen und reist viel, oft in Russland. Zuletzt schrieb sie einen Essay für die erste Ausgabe der Reihe essais agités. Edition zu Fragen der Zeit.Adolf Muschg (*1934) war Professor für deutsche Sprache und Literatur an der ETH Zürich und Präsident der Akademie der Künste Berlin. Sein Werk ist mehrfach preisgekrönt; 2018 wurde Heimkehr nach Fukushima (C.H. Beck) für den Deutschen Buchpreis nominiert. Der Gründungsleiter des Collegium Helveticum äußert sich immer wieder zu aktuellen Themen.Fabio Pusterla, geboren 1957 in Mendrisio, lebt heute in Lugano, wo er am Gymnasium italienische Literatur unterrichtet. Der Dichter, Übersetzer (insbesondere von Philippe Jaccottet) und Literaturkritiker gilt als einer der größten Schriftsteller der italienischsprachigen Schweiz. 2013 wurde er u.a. mit dem Schweizer Literaturpreis ausgezeichnet.Daniel de Roulet, geboren 1944, arbeitete als Architekt und Informatiker in Genf. Seit 1997 ist er als Schriftsteller tätig. Sein Hauptwerk sind die zehn Bände der Saga Die menschliche Simulation (Limmat). Vor Kurzem erschien bei Edition Zoé zudem Quand vos nuits se morcellent, ein Brief in 27 Kapiteln an Ferdinand Hodler.Monique Schwitter, 1971 in Zürich geboren, hat Schauspiel und Regie studiert und war an Schauspielhäusern in Zürich, Frankfurt, Graz und Hamburg engagiert. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin in Hamburg. Für ihren Roman Eins im Andern (Droschl) erhielt sie 2015 den Schweizer Buchpreis und 2016 einen Schweizer Literaturpreis.Tommaso Soldini, geboren 1976 in Lugano, studierte italienische Literatur an der Universität Freiburg und lebt heute in Bellinzona, wo er Jugendliche unterrichtet. Nach einem ersten Gedichtband veröffentlichte er mehrere Romane bei Edizioni Casagrande und war Mitbegründer des Magazins Ground Zero.Carl Spitteler, 1845 in Liestal geboren, ging nach einem Theologiestudium nach Russland, wo er acht Jahre lang als Hauslehrer arbeitete. 1880 erschien mit Prometheus und Epimetheus sein erstes literarisches Werk. Er unterrichtete an höheren Schulen in Bern, Zürich und La Neuveville und schrieb zahlreiche Feuilletonbeiträge für Zeitungen im In- und Ausland. 1920 erhielt er, rückwirkend auf das Jahr 1919, den Nobelpreis für Literatur. Spitteler starb 1924 in Luzern.
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