Stefan George
Gedichte
Buch
Von frühen Hymnen, die zuerst 1890 erschienen, bis zu Beispielen aus der 1928 veröffentlichten Sammlung letzter Gedichte bietet diese Auswahl einen Querschnitt durch das Schaffen Georges. Sie rundet das Bild ab durch Proben seiner Übertragungen fremdsprachiger Dichtungen, etwa Dantes, Shakespeares oder Baudelaires.
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Produktdetails
Weitere Autoren: Boehringer, Robert (Hrsg.)
- ISBN: 978-3-15-008444-1
- EAN: 9783150084441
- Produktnummer: 2601680
- Verlag: Reclam
- Sprache: Deutsch
- Erscheinungsjahr: 1986
- Seitenangabe: 86 S.
- Masse: H14.8 cm x B9.4 cm x D0.6 cm 48 g
- Abbildungen: KART
- Gewicht: 48
Über den Autor
Stefan George, 12. 7. 1868 Büdesheim bei Bingen - 4. 12. 1933 Minusio bei Locarno. Der Sohn eines Weinbergbesitzers und Gastwirts besuchte 1882-88 das humanistische Gymnasium in Darmstadt und unternahm dann 1888-89 ausgedehnte Reisen (England, Schweiz, Italien, Spanien, Frankreich). Nach seiner Rückkehr immatrikulierte er sich an der Berliner Universität, brach aber seine philologischen und kunstgeschichtlichen Studien nach drei Semestern ab. Sein Versuch, H. v. Hofmannsthal bei einem Besuch 1891 in Wien für eine sehr heilsame diktatur über die dt. Literaturszene und eine gemeinsam betriebene Erneuerung der Literatur zu gewinnen, scheiterte. Er gründete dann als publizistisches Organ der ästhetischen Opposition gegen den literarischen Betrieb seiner Zeit und die vorherrschenden Literaturdoktrinen des Realismus und des Naturalismus die unregelmäßig erscheinenden Blätter für die Kunst (1882-1919). Sie vertraten einen entschiedenen Ästhetizismus, eine kunst für die kunst im Anschluss an Stéphane Mallarmé und die frz. Symbolisten, die er in Paris kennen gelernt hatte. Diese neue Kunst hob sich auch orthographisch und typographisch vom Üblichen ab und betonte durch Ausstattung und Erscheinungsweise - Privatdrucke - ihren aristokratisch-exklusiven Charakter. Um G. und die Zeitschrift bildete sich ein Kreis von (ausschließlich männlichen) jungen Dichtern, später auch anderen Künstlern und Gelehrten, dem eine homoerotische Komponente innewohnte (seit einer gescheiterten Beziehung mit Ida Coblenz, der späteren Frau seines Gegners R. Dehmel, Anfang der 90er-Jahre, spielten Frauen kaum noch eine Rolle in G.s Leben). Die wichtigsten Zirkel bildeten sich in München und Berlin. G., der ohne festen Wohnsitz von bescheidenen Kapitaleinkünften lebte, besuchte sie regelmäßig auf seinen Reisen und inszenierte Lesungen, die großen Anklang fanden und zur Erweiterung seines Kreises im Sinn einer kulturellen Elite führten, als deren geistiger Führer sich G. stilisierte. Das elitäre Denken bekam reaktionäre Züge; allerdings entzog sich G. Vereinnahmungsversuchen der Nationalsozialisten. Mit seinem frühen lyrischen Werk, begleitet von Übersetzungen von Gedichten Baudelaires und Mallarmés, öffnete sich die dt. Dichtung dem frz. Symbolismus; dabei formuliert v. a. Algabal mit seiner Darstellung der ästhetizistischen, amoralischen Kunstwelt des spätantiken Kaisers Heliogabal provokant die kritische Distanz zum herrschenden Geist des wilhelminischen Deutschland. Höhepunkt der frühen Lyrik ist der Band Das Jahr der Seele, in dem G. auf historische Distanzierung und Maskierung verzichtet und die Naturdichtung zu erneuern sucht, indem er eine Balance zwischen strengem Stilwillen und - immer auf Distanz gehaltener - Natur (bestehend aus Parks und Gärten) herzustellen sucht. Dabei ist die Natur Spiegel des Inneren, geht es um Zustände der Seele, um die melancholische Erinnerung an das, was vergangen ist: Jugend, Liebe, Leben. In den folgenden Werken zeigt sich, wie das Gleichgewicht zwischen Kunst und Leben mehr und mehr verloren geht und die Dichtung zum Medium der Verkündung einer sektiererischen neuen Mythologie und konservativer politischer und kulturpolitischer Lehrmeinungen wird. In: Reclams Lexikon der deutschsprachigen Autoren. Von Volker Meid. 2., aktual. und erw. Aufl. Stuttgart: Reclam, 2006. (.) - © 2001, 2006 Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart.
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