Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: 2, Ludwig-Maximilians-Universität München (Anglistik), Veranstaltung: Proseminar in Literaturwissenschaft: Shakespeares Romances - Märchendramen, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Wir schreiben das Jahr 2006. Seit Shakespeare seine Werke im Globe Theatre aufführen ließ, um die Menschen jener Zeit zu unterhalten, hat sich in unserer Gesellschaft so manches getan. Soziale Schranken, wie sie zu Beginn des 17. Jahrhunderts herrschten, sind in vielerlei Hinsicht aufgebrochen worden. Dabei wurde bis ins letzte Jahrhundert hinein eine Gruppe im großen Rahmen vernachlässigt, was die Anerkennung von gleichen Rechten, Sicherheit und die Chancengleichheit anbetrifft: Die Frauen. Ihre endgültige Emanzipation ist noch heute im Prozess befindlich, haben sich doch viele Auffassungen und Grundgedanken seitens der Männerwelt gegenüber ihnen über Jahrhunderte erhalten können. Auch Shakespeare bediente sein Publikum mit allerlei Klischees und schuf in seinen Werken Frauentypen wie -charaktere, die Aussage einer patriarchalischen Welt waren. Selbst wenn das Rätsel von Shakespeares Identität wohl nie gänzlich gelöst werden kann, so kann man auf den Texten seiner Werke basierend die Frauenrollen als Spiegel der Frauen jener Zeit betrachten. Am Beispiel von the Tempest soll im Folgenden untersucht werden, welche Positionen eine Frau zum damaligen Zeitpunkt einnehmen konnte und inwiefern sich diese Einordnung in die Gesellschaft auch auf heutige Frauenrollen übertragen lässt. In der Literaturwissenschaft gibt es dazu recht divergente Ansätze, welche ebenso Berücksichtigung finden sollen. Die Beobachtungen sollen sich interpretatorisch jedoch nicht auf eine Wertung der Frauenrolle konzentrieren, sondern den besonderen Charakter, den die Frauen in diesem Stück einnehmen, herausarbeiten. In anderen Worten sollen die Funktionen des Weiblichen in the Tempest untersucht werden. Die Frage nach der Weiblichkeit der männlichen Charaktere stellt sich insofern nicht, da sie nicht im Fokus der Betrachtungen liegen sollen. Einzige Ausnahme bildet Ariel, der einen Grenzfall darstellt. In diesem Sinne konzentriert sich die Arbeit auf die Frauen des Stücks und eben erwähnten Geist.