Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Universität Leipzig (Historisches Seminar), Veranstaltung: Könige und Fürsten im spätmittelalterlichen Reich, 20 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte Kaiser Heinrichs VI. gehört wie zu den wichtigsten Abschnitten des deutschen Mittelalters so auch zu denen, die heute noch der vollen Aufhellung am dringendsten bedürfen.Dieses Urteil von Johannes Haller, kann ohne weiteres befürwortet werden. Viele Geschichtswissenschaftler haben sich im Laufe der Zeit überwiegend mit Barbarossa und Friedrich II. befasst. Im Gegensatz dazu hat Heinrich VI. und sein Schaffen wenig Beachtung gefunden. Nur wenige Mediävisten veröffentlichen Bücher über ihn und diese sprechen auch nur einen kleinen Leserkreis an. Einem großen Publikum bleibt der Stauferkaiser deshalb unbekannt. Aber seine Regierungszeit ist mehr als nur eine Übergangsphase zwischen den beiden berühmten Herrschern. Es lässt sich sogar sagen, dass Heinrich das Stauferreich auf den Höhepunkt seiner Geltung vorantrieb. Unter ihm dehnte sich das deutsche Reich zu einer europäischen Großmacht aus. Mit der Gefangennahme von Richard Löwenherz gelang ihm ein kluger Schachtzug. Damit konnte er die Engländer unter Druck setzen und die welfischen Gegner im Reich entkräften. Und fast hätte er es durch eine taktische Meisterleistung erreicht, die staufische Herrschaft im Reich mit seinem Erbreichsplan dauerhaft sicherzustellen. Mit diesem Vorhaben hat Heinrich VI. den Versuch unternommen, das deutsche Reich in ein Erbreich umzuwandeln und damit die fürstliche Königswahl abzuschaffen. Nach mühsamen Verhandlungen mit Papst Coelestin III. und den geistlichen und weltlichen Fürsten, die beide starken Widerstand zeigten, hat er das Projekt aufgegeben. Die Arbeit hat das Anliegen, den Erbreichsplan als eine politische Neuerung Heinrichs VI. darzustellen. Im Mittelpunkt soll der Verlauf der Verhandlungen stehen und dabei wird versucht die Taktik der jeweiligen Partei nachzubilden. Des Weiteren sollen die Motive Heinrichs erörtert werden. Eine Zusammenfassung, sowie die Bedeutung und Beurteilung des Erbprojektes erfolgt in der Schlussbetrachtung. Bei der Darlegung des Themas war eine intensive Quellenarbeit und z.T. Quellenkritik erforderlich. Bei der Erörterung von Thesen werden die verschiedenen Forschungsstandpunkte dargestellt. Einzelne Forschungsdiskussionen können aufgrund von Seitenvorgaben aber nur angedeutet werden. Die maßgebende Fachliteratur für diese Untersuchung bildeten die Abhandlungen von Ernst Perels und Johannes Haller. Perels' Werk war besonders für die Rekonstruktion der Chronologie fundamental. Hilfreich waren aber auch die neueren Schriften von Hartmut Jericke und Ulrich Schmidt.