Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 2,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Vertragstheorien von Hobbes bis Rawls, 27 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Hobbes Leviathan wird von Wolfgang Kersting neben der politeia von Platon und Hegels Grundlinien der Philosophie und des Rechts zu den bedeutendsten Werken der politischen Philosophie gezählt. Mit seinem Werk richtet sich Hobbes nicht nur gegen die vorherrschende aristotelische Ordnung, sondern begründet gleichzeitig ein neues politisches Denken. Zur Analyse der Naturzustandstheorie von Hobbes habe ich ebenso die Werke de cive und de homine hinzugezogen. Es sind nicht nur die Schriften, die den Menschen im Naturzustand von Hobbes am besten beleuchten, sondern ebenfalls die Werke, welche die größte Wirkung auf das philosophische Denken der Neuzeit besaßen. Mit seinem Werk Leviathan, in dem alle seine früheren Anläufe von Staatstheorien kulminieren, bricht Hobbes die traditionellen Denkstile und Grundlagen seiner Zeit auf. Er entwickelt neue Fragestellungen und Methoden, deren Aktualität bis heute ungebrochen ist.Um die wichtigsten Theorien von Hobbes besser hervorheben zu können, habe ich seine Werke mit den The Second Treaties of Government von John Locke verglichen. Neben Thomas Hobbes spielt John Locke in England des 17./18. Jh. eine ebenso bedeutsame Rolle in der politischen Philosophie. John Locke ist jedoch nicht nur Philosoph und Gegner der mittelalterlichen Scholastik, sondern ebenso auch Arzt, Pädagoge, Ökonom und Theologe. Viele Autoren weisen darauf hin, dass Locke vielleicht nicht das Genie eines Thomas Hob-bes besaß, jedoch aufgrund von empirischen Studien zu einem der bedeutendsten Interpreten der vorherrschenden geistigen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklung Englands avancierte. Der Naturzustand wurde stets von den Wissenschaftlern als ein normativ-analytisches Theorem der politischen Philosophie des 17./18. Jh. gekennzeichnet. Die zentrale Fragestellung, die stets die Gemüter erhitzte, beschäftigte sich damit, ob der Naturzustand eine historische Gegebenheit ist oder nur ein fiktives Konstrukt. Mit Thomas Hobbes erhält der neuzeitliche Naturzustand als theoretisches Konstrukt seine grundlegende Bedeutung, als Ursprung aller politischen Gewalt. Er versucht die Überwindung des Naturzustandes mit Hilfe eines Gesellschaftsvertrages zu rechtfertigen, um den Menschen die Möglichkeit zu bieten, die mit einem friedlichen Zustand verbundenen, pazifistischen und zivilisatorischen Vorteile nutzen zu können.