Zum Buch: Das Blei- und Silberbergwerk bei S-charl wird 1317 erstmals urkundlich erwähnt. Wenig bekannt ist der grosse wirtschaftliche Stellenwert dieses unter österreichischer Herrschaft betriebenen Bergwerkes im 14. bis 16. Jahrhundert. Während dieser Zeit entstanden unter der Führung des Abtes von Marienberg/Tirol auf dieser wilden Insel zwei Schmelzanlagen. Daraus konnten jährlich bis zu 160 kg Silber gewonnen werden.Aufgezeigt werden die Machtkämpfe zwischen dem Abt, den Behörden in Innsbruck und den frei arbeitenden Bergleuten. All diesen Machtspielen stand der Bergrichter als Schlichtungsstelle gegenüber.Mit Holz und Wasser sind in S-charl die wichtigsten Energieträger für den Bergbau vorhanden. Doch deren Nutzung führte oft zu Zwistigkeiten, so dass der Bergrichter zur Schlichtung beigezogen werden musste. Zitate aus historischen Dokumenten belegen, wie diese Gerichtsverhandlungen bei diesem argen wilden Ort und Volk abgehalten wurden.Zu allen Zeiten bildete die Lebensmittelversorgung grosse Probleme, so wird geschildert wie beschwerlich die Nahrungsmittel im Winter über die Pässe befördert werden mussten.Mit der Unabhängigkeit des Unterengadins verliert S-charl die treibende Kraft für den Bergbau. Erst mit Johannes Hitz aus Klosters beginnt die letzte Bergbauperiode um 1820. Sehr detailliert werden die Schwierigkeiten im Verhüttungsprozess beschrieben. Dank den Beziehungen von Hitz zu den tirolischen Bergwerken konnte das fehlende Fachwissen für die Verbesserung der Verhüttung erworben werden. An Hand von Plänen und Bilder wird die Baugeschichte der heute noch teilweise erhaltenen Gebäuderuinen aufgezeigt.Abgerundet wird die 600-jährige Bergbautätigkeit bei S-charl mit Vergleichen von einzigartigen Fundgegenständen aus den Stollen, die mit Bildern aus dem 16. Jahrhundert verglichen werden. Inhaltsverzeichnis: HerrschaftsverhältnisseDer geschichtliche Hintergrund. Hochmittelalter 800 bis 1200 n. Chr.. Spätmittelalter 14./15. Jahrhundert. Schwabenkrieg 1499. Frühe Neuzeit 16. Jahrhundert. Neuzeit 17. und 18. Jahrhundert. 19. JahrhundertDie Untersuchungen der Abbaugebiete am Mot Madlain. Gruben. Bauten. Erzscheiden. ErztransporteWeitere Abbaugebiete bei S-charl. Mot Foraz. Piz CornetDie Aufbereitung und Verhüttung der Erze. Arbeitsschritte. Schmelzhütten. Bauliche Überreste aus dem 19. JahrhundertWerkzeuge und GeräteAusbeute und WirtschaftlichkeitLeben und Leute. Bergrichter. Belegschaft. VersorgungReligion und KircheDendrochronologische UntersuchungenAnhang. Kosten von Waren und Löhne. MasseQuellen- und LiteraturverzeichnisRegisterDer AutorMartin Schreiber geboren 1958 in Zürich. Ausbildung als Ingenieur HTL am Technikum in Winterthur. Weiterbildung in Marketing an der Hochschule St. Gallen.Arbeitet seit 1984 in Graubünden. Nach einem zweijährigen Auslandaufenthalt kehrte er wieder zurück nach Domat/Ems.Martin Schreiber ist verheiratet und Vater von drei Kindern.