Diplomarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Psychologie - Beratung, Therapie, Note: 1,0, Universität Augsburg, 190 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach dem Auftreten einer psychotischen Erkrankung kommt es immer wieder zu einer gewissen Sprachlosigkeit. Betroffene wie Angehörige sind verunsichert und erstaunt, dass es so etwas überhaupt gibt und stellen sich die berechtigten Fragen: Was ist Schizophrenie? Ist Schizophrenie überhaupt eine Krankheit? Wie kommt es dazu? Was tun Psychiater und Psychologen? Was ist Psychotherapie? Ist Psychotherapie nötig? Ist es gar das Wundermittel zur Heilung der Schizophrenie?Sinn und Zweck meiner Diplomarbeit ist es, den Zusammenhang zwischen Schizophrenie, Psychotherapie und Heilung aufzudecken, und das insbesondere deshalb, weil ich durch meine jahrelange Tätigkeit im Clemens-Högg-Haus, einem Augsburger Wohnheim für psychisch Kranke, eben dieses Zusammenwirken miterleben konnte. Und nicht nur das! Im Laufe der Jahre entstanden zu den meisten Schizophrenen, denen ich hier begegnete, persönliche Kontakte, die das allgemein verbreitete Bild des Verrückten und des Gefährlichen, das sich anfangs auch in mir breit gemacht hatte, schnell verblassen ließ. Was mir begegnete, waren Menschen, oft hilflos und in ihren alltäglichen Aktivitäten beeinträchtigt und deswegen auf Unterstützung angewiesen. Es waren zwar wenige aber dennoch einige Menschen, die nach jahrelanger therapeutischer Betreuung wieder ins normale Leben zurückfanden. Und das sind doch große Erfolge für die Betroffenen, für die Angehörigen, für die angewandte Therapie. In meiner Arbeit sollen einige der neuesten Methoden und Aspekte der psychotherapeutischen Behandlung schizophren erkrankter Menschen dargestellt werden, ohne den Anspruch auf Komplexität zu erwerben. Es sind Methoden, die auch im Clemens-Högg-Haus zu spürbaren Erfolgen geführt haben.Heute kann vielen schizophren Erkrankten geholfen werden, durch die richtige Therapie eine wesentliche Besserung zu erlangen. Und wir haben das Recht und die Pflicht, den schizophren Erkrankten, diese Menschen, die besonders sensibel und verletzlich sind, menschlich zu behandeln, ihnen mit Verständnis zu begegnen, sich diesen einsamen Menschen einfach an die Seite zu stellen und ihnen Menschsein zu ermöglichen. Diese Menschen leiden, weil sie nicht imstande sind, ihre volle Menschlichkeit zu zeigen. Ich habe hinter den Masken, die diese Krankheit geschaffen hat, Menschen erkannt, die ähnliche Gefühle und Hoffnungen haben, wie ich selbst, nur sie erst durch geeignete Hilfestellung und verständnisvolle Therapie wieder offen zeigen können.